Bahnfart mit Folgen nach Bochum zu Starlight Express und zurück

Vor einigen Wochen sind wir zum Musical Starlight Express gefahren. Da wären wir Anfang 2020 gewesen und durch *zensiert* Corona wurde es insgesamt drei Mal verschoben.

Bis kurz vor Abfahrt haben wir überlegt, wie wir hinfahren. Von Hamburg aus sind es schon einige Stunden. Dann eventueller Stau und Baustellen. Da hilft es auch nicht, wenn es Sonntag ist. So fiel die Wahl auf die Bahn. Teilweise gibt es ja recht günstige Angebote.

Die Hinfahrt lief bestens. Von Hamburg aus fährt man nach Dortmund, steigt in die Regionalbahn nach Bochum um dann noch kurz mit der Straßenbahn zu fahren. Wenn das kein Erlebnis für meine sechsjährige Tochter ist?! 🙂

Zumal man als Ortsfremde erst mal die richtige Bahn suchen muss. Ausgeschildert ist der Weg. Am Bahnsteig steht die Linie nicht mehr. Nach längerem hin und her und Auf und Ab studierte ich den Linienplan und fand heraus dass die 3 auch von einer anderen Linie genutzt wird und daher wohl nicht mehr angezeigt wird. Gibt es in Hamburg auch so. Als Tourist kommt man da nicht so einfach drauf.

Das Musical an sich war toll und muss hier sicher nicht weiter vorgestellt werden. Es lohnt sich auf jeden Fall. Nicht nur für Freunde der Eisenbahn. Wie immer bei Live-Shows fehlte es nicht an Witzen zum aktuellen Geschehen. Herrlich.

Rückfahrt mit Hindernissen

Leider gestaltete sich die Rückfahrt weniger einfach als die Hinfahrt. Wir kamen heile bis Dortmund zurück und hatten extra etwas Aufenthalt geplant, damit wir zum Einen nicht hetzen müssen und zum Anderen noch was essen können. So saßen wir dann beim weltweit bekannten Schotten und genossen das Essen und die Wärme als mein Blick wiederholt auf den DB-Navigator fiel und meine Augen groß wurden. 45 Minuten Verzögerung. Mist!

Kurz vor geplanter Abfahrt ging ich zum Schalter und wurde von einer Dame abgekanzelt. Sie druckte mit mit lapidaren Worten einen Zettel aus. Umstieg in Hannover mit wenigen Minuten Zeit. Unpraktisch, wenn man ein Kind dabei hat und es eventuell noch Verzögerungen gibt.

Etwas später fragte ich einen freundlichen Herren am Schalter. Dieser lotste mich auch gleich an die Seite, damit wir an der Tür sprechen konnten. Er empfahl uns den nachfolgenden Zug zu nehmen.

Das wollten wir nicht, weil wir da noch hofften, unser Zug mit reservierten Karten würde noch ankommen. Kam er nicht. Also wieder zum Schalter mit dem freundlichen Herren. Natürlich fragte er, warum wir noch da seien. Kurz erklärt, dass wir Hoffnung hatten. Nun war ich mit Frau und Kind da. Er überlegte kurz, ließ sich das ausgedruckte Ticket geben, haute einen Stempel und Unterschrift drauf. „Upgrade auf ICE“. Huiiii! Töchterchen freute sich! ICE FAHREN!

Der gute Mann wurde unser Held als er uns sogar noch Verzehrgutscheine gab und meinte:

„Fragen Sie doch mal in Hamburg bei den Kollegen nach. Immer, wenn ich mit denen telefoniert habe, waren die ganz cool. Vielleicht bekommen Sie ein Taxi bezahlt.“

So, nun warteten wir auf den ICE. Meine Frau buchte rasch noch Sitzplätze nach. Natürlich nicht beieinander. Immerhin konnte ich neben Töchterchen sitzen, getrennt vom Gang.

Die Schaffnerin war auch sehr entspannt, als ich direkt sagte, dass ich ja quasi ein falsches Ticket habe. Sie meinte ganz entspannt und freundlich „Weiß ich. Hauptsache, Sie sitzen jetzt im richtigen Zug.“

Oh Danke!!

Immerhin waren wir jetzt schon einige Stunden drüber, wären fast in HH gewesen.

Nun legte sich unsere Tochter auf beide Sitze um etwas zu schlafen. Ein Platz war reserviert. Und es kam, wie es kommen musste. Ein Herr kam zu seinem Sitz. Kurz stutzte er, sagte „Nun, da schläft schon jemand.“

Ich erklärte und meinte, ich würde sie wecken. Da winkte er ab und setzte sich an einen Vierertisch. Mein Vaterherz ging auf und ich kann hier nicht genug beschreiben, wir dankbar ich war. Immerhin konnte unsere Lütte so noch einige Stunden schlafen. Sonst wäre das Defizit sicher am nächsten Morgen arg gewesen. Die Schule fing direkt wieder an.

In Hamburg gingen wir direkt zum Schalter und bekamen von den freundlichen Mitarbeiterinnen der Bahn wirklich ein Taxi. Mittlerweile war es fast ein Uhr nachts. Da fuhr keine U-Bahn mehr. Der Taxifahrer holte uns sogar ab. Dass er dann mit rund 80 Km/h durch die Stadt ballerte, fanden wir weniger schön.

Nun, warum schreibe ich das hier auf? Zum einen, weil es mit Eisenbahn und eben der DB zu tun hat. Auch, weil zum Beispiel in Dortmund eine Frau pöbelnd davon ging „Es ist mal wieder Verlass auf die Bahn!“

Naja, es war ein Personenunfall. Das denkt die Bahn sich nicht aus, ist für Niemanden schön und gerade die bahn kann auch nichts dafür. Klar, es ist ärgerlich. Doch, wir blieben freundlich, der eine Mitarbeiter in Dortmund war freundlich und hilfsbereit. Auch in Hamburg lief alles bestens, trotz der Umstände.

Alles in allem hat es unseren tollen Aufenthalt im Musical nicht geschmälert und ich werde gern wieder Bahn fahren. 🙂

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